Auch wenn der Angelsport in der Öffentlichkeit lange Zeit als langweilig und öde bezeichnet wurde, ist er heute längst wieder ein beliebtes Hobby unter den Deutschen. Immer mehr Promis wie Rapper Marteria oder Online-Star Knossi bekennen sich zum Angeln und auch die Nachfrage in der Nation ist angestiegen. Auch im Urlaub nehmen Angelfans ihre Utensilien mit, um an den vielen Gewässern der Bundesrepublik angeln gehen zu können. Doch je nach Region ist Angeln ein teures Hobby: Neben dem Erwerb des Angelscheins fallen in vielen Regionen zusätzliche Kosten wie die Angelerlaubnis sowie die Fischereiabgabe an.
Wir haben für euch herausgefunden, wie viel ihr an den 30 größten Gewässern in Deutschland bezahlen müsst. Dafür haben wir die Kosten für die Angelerlaubnis, den Angelschein sowie die Fischereiabgabe ermittelt. Außerdem haben wir die Anzahl an Erwähnungen der Locations auf Instagram miteinander verglichen, um den beliebtesten Ort zum Angeln in der Bundesrepublik zu küren.
Ergebnis: Im Durchschnitt zahlen Angler in Deutschland 143 Euro für die Erlaubnis, ein Jahr lang angeln zu können, neun Euro Abgabe für das Land und 175 Euro, um den Angelschein zu erwerben. Wo ihr all das jeweils besonders günstig bekommt, erfahrt ihr hier.
Auch als Hobbyangler benötigt man in Deutschland eine Berechtigung zum Angeln, die in einigen Regionen besonders üppig ausfällt. 110 Euro müssen Angler am bayerischen Walchensee zahlen, wenn sie dort für einen Monat Fische fangen möchten – Spitzenwert im Vergleich. Am Forggensee ist das Angelvergnügen mit monatlich 105 Euro ebenfalls kostspielig, ähnlich hoch sind die Zahlungen am Chiemsee und am Malchiner See in Mecklenburg-Vorpommern (88 bzw. 86 Euro).
Deutlich günstiger kommen Angler weg, wenn sie am Bodensee fischen: 20 Euro kostet die Angelerlaubnis am Obersee, 28 Euro sind es am Untersee. Wer gerne günstig im Osten der Republik angeln möchte, sollte an den Großer Goitzschesee in Sachsen-Anhalt fahren: Hier ist die monatliche Zahlung mit 35 Euro ebenfalls niedrig, nur ein Euro mehr wird am Schweriner See fällig.
Wie alle Kosten der monatlichen und jährlichen Angelerlaubnis ausfallen, könnt ihr hier einsehen:
Auch der Nachweis eines Angelscheins ist hierzulande Pflicht, wenn man dem Angeln an den Gewässern hierzulande nachgeht. Für Erwachsene ist das besonders am Edersee ein teures Vergnügen: Insgesamt 282 Euro kosten Online-Kurs, Prüfungsgebühr und Beantragung des Fischereischeins. Auch für die Prüfung am Bodensee sowie am Steinhuder Meer müssen Angler mit 240 bzw. 239 Euro tief in die Tasche greifen.
Zum Erwerb ihres Angelscheins sollten Angel-Liebhaber lieber auf den Bärwalder See in Sachsen ausweichen, wo der Gesamtbetrag günstige 110 Euro beträgt. Vergleichsweise niedrig sind die Kosten für den Angelschein auch in Mecklenburg-Vorpommern: Am Kummerower, Plauer See oder Tollensesee belaufen sich die Kosten auf insgesamt je 133 Euro.
Eine Übersicht über die Gesamtkosten an allen Gewässern gibt es hier:
Besonders in beliebten Regionen zum Fischen ist die Instandhaltung besonders wichtig: So bleiben die Standorte und die Natur sauber und vermüllen nicht. Um das auch finanziell umsetzen zu können, wird in vielen Bundesländern eine sogenannte Fischereiabgabe verlangt. Eine Ausnahme bilden die niedersächsischen und sächsischen Gewässer: Am Dümmer, dem Steinhuder Meer und dem Bärwalder See ist das Angeln vom Land aus kostenlos. Niedrig fällt die Abgabe auch in Sachsen-Anhalt aus, wo eine Abgabe von sechs Euro gezahlt werden muss, gefolgt von Hessen: Rund um den dort gelegenen Edersee fordert das Land 7,50 Euro.
Deutlich teurer wird es hingegen in Brandenburg, wo Angler eine Abgabe in Höhe von zwölf Euro in Rechnung gestellt wird. Nur etwas niedriger sind die Kosten in Mecklenburg-Vorpommern und in Schleswig-Holstein (je zehn Euro), wo sich eine Vielzahl beliebter Seen zum Angeln befinden.
Welche Seen ohne Fischereiabgabe locken, findet ihr in dieser Tabelle:
Auch im Netz erfreuen sich die Gewässer teils großer Bekanntheit. Besonders beliebt ist dabei der Bodensee mit knapp 2,3 Millionen Posts. Auch in Bayern wird fleißig gepostet: 521.900 bzw. 304.500 Posts gibt es aktuell mit dem Chiemsee und dem Starnberger See zu entdecken. Die Top Fünf komplettieren der Ammersee und der Walchensee, die mit 277.000 bzw. 144.300 Hashtags besonders beliebt im Netz sind.
Daneben gibt es vor allem in Mecklenburg-Vorpommern einige Gewässer, die zumindest online noch keine breite Bekanntheit genießen. Dazu gehören der im hohen Norden gelegene Malchiner See und der Krakower See, deren Hashtags 840- bzw. 750-mal auftauchen. Auch in Brandenburg befindet sich mit dem Sedlitzer See ein Geheimtipp, der unter lediglich 770 Fotos erwähnt wird. Dieser gilt jedoch nur für Berufsfischer: Für Hobbyangler ist das Fischen an dem See verboten.
Den ganzen Social-Media-Vergleich gibt es hier:
Über die Untersuchung
Für den Vergleich wurden die 30 größten Gewässer in Deutschland nach vier verschiedenen Kriterien bewertet. Darunter fallen die Kosten für eine monatliche Angelerlaubnis, die Kosten für einen Angelschein pro Erwachsenen bzw. Jugendlichen, die Fischereiabgabe zum Angeln am Gewässer sowie die Anzahl der Hashtags auf Instagram.